Samstag, 21. April 2012

Im Herbst

erlebte ich die 1. Transplantation eines Kindes mit, dass eine neue Niere bekam. Natürlich dachte ich immer mal wieder an das Mädchen und fragt mich, wie es ihr ging. Aber ich traute mich nicht zu fragen... Nach einigen Wochen hatte ich gehört, dass genau dieses Kind gestorben war. Das war natürlich ein Schock für mich.

Kurz darauf wurde unsere kleinste 2 jährige Maus transplantiert und etwa 4 Wochen später war ich selber      dran. Das war der 12. November 1979, an dem ich nach Essen in die Uni musste. In Essen wurden Kinder schon länger transplantiert, in Münster noch nicht.

Aber zunächst zum 12. November:

Es war ein ganz normaler Montagmorgen, als es eine Viertelstunde vor der eigentlichen Abholzeit an der Klassenzimmertür klopfte und mich meine Mama abholte. Sie war sehr aufgeregt, was ich von ihr eigentlich nicht kannte. Sie sprach immer wieder von einer Operation. Da aber in letztr Zeit immer von Operation an meinen Beinen wegen X-Beinen die Rede war, nahm ich zunächst an, dass ich an meinen Beinen operiert werden sollte. Das stellte sich aber als falsch heraus. denn schließlich sie sagte mir, dass ich eine neue Niere bekommen würde.

Gerade das konnten wir meinem Bruder noch zurufen, denn mittlerweile war es Pause geworden. Er stand dort mitten unter Hunderten Kindern ziemlich einsam und verlassen, als wir im Taxi davon fuhren zur Dialyse.

Ich war natürlich mehr als aufgeregt und quasselte die ganze Zeit. Essen konnte ich nichts, auch an der Maschine nicht. Ganz am Schluss der Dialyse aber schaffte man es doch, mir ein Müsli einzureden. Schließlich wurden noch einge Untersuchungen absolviert und zum guten Schluss gab es noch eine fiese dicke Hepatitisimpfung.

Dann ging es los. Der Fahrer war diesmal mein Papa, der direkt von der Arbeit aus nach Münster gebraust war um uns nach Essen zu bringen. Das Wetter war denkbar schlecht...Regen, Sturm und total dunkel. Typsches Novemberwetter halt. Gegen 19.00 Uhr waren wir dort angekommen. Ich wurde gebadet und für die Operation vorbereitet und nun warteten wir auf die Dinge, die nun kommen sollten...

Als nächstes kam jemand, der uns sagt, es sei ein Notfall dazwischen gekommen... Es wurde dauerte und dauerte und dauerte... Keiner konnte etwas sagen... Ich wurde müde, konnte aber vor lauter Aufregung natürlich nicht schlafen.

Warten durften wir bis Mitternacht, so lange dauerte es, bis ich dann endlich geholt wurde.

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